Velovignette – wenn dann 20 CHF Auszahlen!
Wer in der Schweiz mit dem Velo unterwegs ist, spart der Allgemeinheit rund 25 Rappen pro gefahrenen Kilometer. Es gibt aktuell verwirrte Stimmen, die eine Wiedereinführung einer Velovignette fordern. Dabei geht es jedoch nicht um die Haftpflichtversicherung wie bis 2011, sondern auch um einen Beitrag an die Infrastrukturfinanzierung. Wir halten den Vorschlag für eine Schnapsidee, weil:
1. die Velofahrenden mit den Steuern die Kantons- und Gemeindestrassen bereits mitfinanzieren,
2. separate Radwege primär wegen des gefährlichen Autoverkehrs gebaut werden müssen und
3. das Velofahren gefördert und nicht bestraft werden soll (Veloweggesetz, Klimaschutz, gesellschaftlicher Nutzen).
Wenn man schon neue Verwaltungskosten generieren möchte, ist Pro Velo Graubünden für eine Velovignette, die jährlich 20 CHF an Velofahrende auszahlt. Velofahrende zur Kasse zu bitten, wäre volkswirtschaftlich schlicht inkorrekt. In Graubünden ist das Kostenverhältniss Auto vs. Velo sogar so absurd, dass wir die Debatte nicht wirklich ersthaft führen können: Der Kanton zahlt jährlich über 400 Mio. an den Erhalt der Auto-Strassen. Nur knapp 2 Mio. (!) sind jährlich im Schnitt der letzten Jahre in die Infrastruktur des aktiven Verkehrs geflossen (Velo- inkl. Wanderwege etc.). Wir stellen uns vor: Wenn eine „Kostenbeteiligung“ der Verkehrteilnehmenden in diesem Verhältnis geleistet werden müsste…
Ein Interview zu dem Thema findet ihr hier. Die Medienmitteilung von Pro Velo Schweiz zum Thema gibt es hier.
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